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Kapitel 4 - Der Untergang der Wasser-Shugorei 

 

Dieses Kapitel führt einen Teil der Geschichte, der noch nicht allzu lange zurück liegt. Es waren die Wasser-Shugorei, die sich als einzige unter den vier Shugorei-Arten dazu entschlossen, sich organisiert gegen die Kuromahou zu schützen. So begannen sie eigene Kampfstile zu entwickeln und sich darin auszubilden, ihre Dörfer und Städte aufzurüsten und selbst über die Kuromahou Informationen einzuholen. Doch es dauerte seine Zeit, dieses Umdenken zu erreichen - Zeit, die für Elfen ein dehnbarer Begriff ist, im Gegensatz zu den kurzlebigen Menschen und den sich dadurch schnell verändernden Kuromahou. Diesen blieben die Entwicklungen der Wasser-Shugorei nicht verborgen und sie gingen mit umso unerbitterlicher Grausamkeit gegen diese vor. Auch wenn sie sich zu wehren wussten, so war ihr Wesen noch immer friedfertig. Sie verteidigten sich, doch scheuten davor zurück, den Feind zu vernichten. 

 

Und so geschah es, dass letztendlich nur noch eine Nachfahrin des letzten Wasser-Shugorei-Clans überlebte: Mizuoto Izumi. Ihr Mann war schon vor langer Zeit gefallen und so hatte sie nicht mehr als eine Tochter, die ihre Kräfte nicht geerbt hatte. Der Clan hatte längst nicht mehr die Macht und den Einfluss, wie zu vergangenen Zeiten. Die letzte verbliebene Stadt war kaum mehr als ein größeres Dorf. Mizuoto Izumi war durchaus gefürchtet, als einzige und letzte Wasser-Shugorei waren ihre Kräfte immens und überstiegen die Vorstellungen aller und so lange sie lebte, überlebte auch noch ihre Herrschaft, doch sie weigerte sich bis zu ihrem letzten Atemzug, diese Kräfte, die Mutter Natur ihr anvertraute, zu missbrauchen, nur um ihr eigenes Leben zu retten. 

 

Doch wie kam es dazu, dass die so gefürchtete Mizuoto Izumi nach so langer Zeit fiel? Ihr Untergang war wohl besiegelt, als sie ihre Tochter, Mizuoto Nozomi, Himura Osamu zur Frau gab. Er war der Vorsteher einer Stadt in voller Blüte und sein Einflussgebiet war weitreichend. Es war eine Vorteilhafte Partie, doch was niemand ahnte: Himura Osamu beabsichtigte genau das. Mizuoto Izumi war mit ihrer Position, ihrem Erbe und dem, für das sie stand, schon lange ein Dorn im Auge. Nie würde er vollends anerkannt, so lange der Clan der Mizuotos noch existierte. Er schaffte es, sich als gute Partie in den Clan einzuheiraten. Auch er war sich der Existenz der Kuromahou bewusst, die schon seit vielen Generationen hinter Mizuoto Izumi her waren. Himura Osamu ging einen Packt mit Kurosawa Sheng ein und gemeinsam brachen sie Mizuoto Izumis Herrschaft von innen heraus. 

 

Kurosawa Sheng war ein ebenso ehrgeiziger Mann, wie Himura Osamu. Er hatte das Haus der Kurosawa wieder an die Spitze der Kuromahou gebracht und mit dem Tod Mizuoto Izumis und der damit verbundenen endgültigen Vernichtung der Wasser-Shugorei, sicherte er sich einen bis dahin nie dagewesenen Platz in der Geschichte der Kuromahou. Der Packt der beiden Männer war ein gegenseitiges Geben. Kurosawa Sheng bekam den Sieg über die Wasser-Shugorei und seinen Ruhm - Himura Osamu bekam die endgültige und unangefochtene Vorherrschaft in seiner Region und die letzte Erbin der Mizuotos zur Frau, auch wenn sie offensichtlich keine Kräfte besaß. 

 

Während Kurosawa Sheng die Vorherschaft Himura Osamus in seinem Gebiet nur zum Schein gewährte, verschwieg Himura Osamu, dass seine Ehefrau eine direkte Nachfahrin jener Mizuoto Izumi war, auch wenn sie keine Kräfte und keine Macht besaß. Himura Osamu war sich bewusst, dass die Kuromahou ihn nur duldeten und wer wusste schon, wie lange. Sie waren die neue Macht im Land und wer sich ihnen in den Weg stellte, war ihr Feind, ganz gleich ob Shugorei oder nicht. Kurosawa Sheng behielt Osamu jedoch genaustens im Auge, denn sie teilten gleiche Ansichten, doch das machte Osamu auch zu einem gefährlichen Mann, der unangenehm werden konnte, wenn man ihm zu viel Freiheit gewährte. So waren beide Männer zugleich Partner in ihrer Intrige, wie Feinde hinter vorgehaltener Hand. 

 

 

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